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Knuddels kündigt weitere Stärkung des Jugendschutzes an
Knuddels kündigt weitere Stärkung des Jugendschutzes an

Stellungnahme - Unser Statement zur TV-Reportage

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Verfasst von Knuddelsteam
Vor über einer Woche aktualisiert

Liebe Knuddels-Gemeinde,

wir haben 2021 die damals aktuellen RTL-Reportagen rund um das Thema “Cyber-Grooming“ aufmerksam verfolgt und nehmen die darin aufgezeigten Herausforderungen für unser Netzwerk seit Jahren sehr ernst. Es ist uns wichtig, unsere Mitglieder maximal gut zu schützen - das gilt natürlich insbesondere für Jugendliche.

Uns ist bewusst, dass Kinder und Minderjährige tagtäglich Gefahren im Internet begegnen. Auch wir tragen hier maßgebliche Verantwortung für den Jugendschutz auf Chat-Plattformen. Alle unsere Mitarbeiter*innen, Administratoren*innen und Moderatoren*innen kümmern sich darum, Verdachtsmeldungen mit kritischen Inhalten umfassend und ohne jede Verzögerung nachzugehen. Bei Verstößen arbeiten wir vollumfänglich mit den Polizeibehörden und Landeskriminalämtern zusammen.

Die Berichterstattung hat uns dennoch aufgezeigt, dass wir mit unseren bisherigen Schutzmaßnahmen noch weiter gehen müssen. Deshalb werden wir bereits innerhalb der kommenden zehn Tagen unseren Jugendschutz weiter ausbauen.

Dazu gehören folgende Maßnahmen:

  1. Über einen technischen Filter wird im Chat erkannt, ob ein Mitglied bei der Registrierung eine falsche Altersangabe gemacht hat. Das Gespräch wird in diesem Fall sofort beendet und der Account nach ausführlicher Prüfung gesperrt.

  2. Um Minderjährige im Falle von kritischen Situationen stärker zu unterstützen, wird der bereits vorhandene Melde-Button noch deutlicher dargestellt.

Um euch transparent über sämtliche Hintergründe und Abläufe zu informieren, ist es uns wichtig zu betonen, dass wir im Vorfeld der Berichterstattung eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben haben. Diese wurde aus dem Kontext gerissen und nur verkürzt zitiert. Im Übrigen gab es zwischen unserer ausführlichen Stellungnahme und der RTL-Berichterstattung keine weiteren Fragen, keine Ergebnisse oder Rückfragen. Damit sich jeder von euch selbst ein Bild machen kann, findet ihr nachfolgend unsere Stellungnahme vom 5. Februar 2021.

Knuddelige Grüße

Euer Knuddelsteam


Unsere ungekürzte Stellungnahme an den TV-Sender

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich melde mich als Jugendschutzbeauftragter der Knuddels GmbH & Co. KG. Was Ihre Fragen betrifft, möchte ich zunächst ausführen, dass Knuddels.de eine Chat-Community ist, die von den Mitgliedern dazu verwendet wird, um sich mit anderen zu unterhalten, Spiele zu spielen und auch zu flirten. Die Plattform richtet sich dabei vornehmlich an junge Erwachsene. Derzeit ist es so, dass weniger als 20% der Mitglieder von Knuddels.de 14-17 und somit über 80% der Nutzer Erwachsene (18 Jahre und älter) sind. Dabei wird Knuddels monatlich von rund 300.000 verschiedenen Mitgliedern genutzt. Trotz der Tatsache, dass Knuddels.de damit zum weit überwiegenden Teil von Erwachsenen genutzt wird, wurden und werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um insbesondere jüngere Mitglieder möglichst effektiv vor unerwünschten Ansprachen zu schützen. Dabei sind bei den Maßnahmen des Jugendschutzes sehr oft auch datenschutzrechtliche Vorgaben zu berücksichtigen. So wäre z.B. eine inhaltliche Nachkontrolle von Gesprächsinhalten – die Inhalte der Telekommunikation sind – ohne dass diese durch ein Mitglied zur Verfügung gestellt werden, datenschutzrechtlich sehr problematisch. Sie sprechen in Ihren Fragen selbst den Punkt an, dass die Anonymität im Internet einerseits ein Nachteil, andererseits ein Vorteil ist. Die von Knuddels ergriffenen Maßnahmen müssen daher also einerseits effektiv für den Jugendschutz sein, dürfen aber andererseits auch nicht gegen geltendes Datenschutzrecht verstoßen. Dies ist ein erheblicher Spagat, der bei allen Maßnahmen geleistet werden und bei der Bewertung der Maßnahmen berücksichtigt werden muss. Die für den Jugendendschutz bei Knuddels ergriffenen Maßnahmen sind dabei insbesondere die folgenden:

Klare Themenfestlegung

Alle Angebote bei Knuddels sind auf die Bereiche Kommunikation, Flirt und Spiele ausgerichtet. Knuddels veröffentlicht keine redaktionellen Inhalte oder Werbeeinblendungen, die nicht für Jugendliche geeignet sind. Ziel des Angebots ist es, die Besucher in respektvoller, familiärer und gemütlicher Atmosphäre zu unterhalten und das Kennenlernen untereinander zu fördern.

Betreuter Chat

Die Chaträume bei Knuddels werden von insgesamt mehr als 670 erfahrenen und regelmäßig geschulten Mitgliedern ehrenamtlich betreut. Jeder große Channel verfügt über ein eigenes Team von Channelmoderatoren, die für jeden einfach an dem CM-Zeichen hinter ihrem Nicknamen zu erkennen sind. Channelmoderatoren sind erster Ansprechpartner bei allen Fragen und Beschwerden. Bei größerem Klärungsbedarf ziehen Channelmoderatoren einen Admin hinzu, der über spezielle Erfahrung (z.B. im Bereich Jugendschutz) und weiterreichende Rechte verfügt. Neu angemeldete Mitglieder erhalten zudem einen Mentor, der bei ersten Schritten in der Community hilft und ebenfalls Ansprechpartner bei Fragen ist. Wenn eine Beschwerde über ein Mitglied abgesetzt wird, aus der sich ergibt, dass dieses Mitglied andere mit unangemessenen Inhalten sexueller Natur angesprochen hat, wird der Fall bewertet und eine Sanktion verhängt, die sich nach Art und Schwere des Verstoßes richtet. Bei leichten Verstößen kann eine Verwarnung erfolgen. Bei schwereren Verstößen kann das Mitglied gesperrt werden. Das bedeutet, dass der Account des Mitglieds gesperrt und außerdem eine IP- bzw. UID-Sperre erfolgen kann. Eine auffällig hohe Zahl erheblichen Verstößen, die dem so genannten „Cybergrooming“ zuzurechnen und dann natürlich eine Sperrung rechtfertigen würde, ist dabei derzeit nicht zu verzeichnen. Wenn solche Fälle auftreten, werden diese aber konsequent geahndet.

Echtheitssymbol

Mit dem Echtheitssymbol im Mitgliederprofil wird angezeigt, wie wahrscheinlich es ist, dass das Bild und die Informationen im Profil eines Mitglieds der Wahrheit entsprechen. Diese Wahrscheinlichkeit wird von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Hierzu gehören unter anderem die Verifizierungen von Profilfoto, E-Mail-Adresse und Handynummer, sowie auch das Chatverhalten in allen Einzelheiten, der Bekanntheitsgrad, die Aktivität und vieles mehr. Hierbei gibt es 3 Abstufungen:

- Sehr wahrscheinlich echt

- Wahrscheinlich echt

- Zu wenig Informationen um eine Aussage über die Echtheit zu treffen

Meldesystem

In das Chatfenster ist ein Meldebutton integriert, das von jedem Mitglied genutzt werden kann. Bei Störungen durch ein anderes Mitglied kann der Button betätigt werden und in einem komfortablen Menü der Grund für das Auslösen einer Meldung spezifiziert werden. Nach Absenden der Meldung wird dieser an ein Mitglied der Administration weitergeleitet, das den Verhaltensverstoß zeitnah bewertet und sanktioniert. Auffällige Mitglieder können so kurzfristig von der Nutzung ausgeschlossen werden. Die Meldung wird unter einer eindeutigen ID gespeichert, die dem hilfesuchendem Mitglied mitgeteilt wird. Sofern es zu einer polizeilichen Ermittlung kommt, kann der Vorfall anhand der Melde-ID nachvollzogen und der ermittelnden Behörde übermittelt werden.

Ignorefunktion

Jedes Mitglied kann den Erhalt von Nachrichten von anderen Mitgliedern durch den

Einsatz einer zur Verfügung stehenden Ignorefunktion unterbinden. Auch bei im

Bau befindlichen Komponenten wird auf solche Schutzmöglichkeiten geachtet, so

dass im neuen Messenger eine Anfrage von einem neuen Kontakt immer auch

direkt abgelehnt werden kann.

Kontaktfilter

Jedes Mitglied kann in seinen Privatsphäre-Einstellungen festlegen, von welchen Personengruppen er privat angeschrieben werden kann. Festgelegt werden können Altersbereich, Geschlecht und ob ein Profilfoto vorliegen muss. Alle anderen privaten Kontaktaufnahmen werden unterbunden. Bei Chat-Mitgliedern unter 18 Jahren ist der Kontaktfilter automatisch voreingestellt, so dass Nachrichten von deutlich älteren Mitgliedern abgeblockt werden. Automatisierte Aussortierung von Nachrichten Knuddels bietet ein im Hintergrund laufendes System an, das für jedes Mitglied prüft, wie gut dieser in der Kontaktaufnahme mit neuen Kontakten ist. Fällt ein Mitglied negativ auf, da er bspw. gemeldet wird, er wenig Antworten auf seine Anfragen bekommt o.Ä., so werden die Nachrichten dieses Nutzers an neue Kontakte, je nach Mitgliederverhalten, nur verzögert oder gar nicht zugestellt.

Überwachung von Gesprächen mit jungen Mitgliedern

Seit Anfang 2005 werden alle Chatgespräche zwischen jungen Jugendlichen und Erwachsenen durch einen technischen Filter überwacht. Sobald der Filter mögliche jugendgefährdende Inhalte entdeckt, wird die Nachricht gar nicht erst an den Empfänger ausgeliefert und eine Wiederaufnahme des Gesprächs verhindert.

Ratgeber für Jugendliche und Eltern

Neben technischen Maßnahmen sind Prävention und Aufklärung für den entscheidenden Faktor, um einer Gefährdung von Jugendlichen zu begegnen. Aus diesem Grund wurde im Bereich Jugendschutz einen Ratgeber für Jugendliche sowie Eltern und Lehrer erstellt.

Kontrolle der eingestellten Fotos

Alle Fotos werden manuell auf eine mögliche Jugendgefährdung hin kontrolliert. Sowohl Fotos von jungen Jugendlichen als auch von Mitgliedern, die bereits einmal aufgefallen sind, werden dabei bevorzugt kontrolliert. Zusätzlich arbeite Knuddels wir mit einem automatischen Bildprüfungssystem, das Bildinhalte erkennt, markiert bzw. den Upload blockiert. Dabei ist es richtig, dass Knuddels in Form einer Quest bei der Nutzung, die Mitglieder, die diese Quest machen möchten, auffordert, ein Profilbild hochzuladen. Hintergrund ist, dass die Intention der Plattform von Knuddels ja die ist,

Menschen zusammenzubringen. Gerade in der jetzigen Zeit, in der viele Menschen dazu gezwungen sind zuhause zu bleiben und wenig soziale Kontakte haben, drohen viele zu vereinsamen. Viele Menschen sehnen sich daher aus nachvollziehbaren Gründen nach persönlichen sozialen Kontakten zu anderen. Ein Profilbild, für das es im übrigen auch klare Regeln gibt, die beim Upload zu beachten sind, trägt dazu bei, solche persönlichen Bindungen besser aufbauen zu können. Die große Anzahl von langfristigen Beziehungen, Freundschaften und Ehen, die über Knuddels entstanden sind, zeigen, dass Knuddels hier seiner Intention gerecht wird. Dabei gibt es aber auch hier flankierende Schutzmaßnahmen, wie etwa einen Medienkompetenztest für jugendliche Mitglieder, in dem diese für den Umgange mit persönlichen Daten sensibilisiert werden. Würde außerdem ein Jugendlicher etwa nach seiner Adresse gefragt, würde ein Filter eingreifen.

Ehrenamtliches Jugendschutzteam

Insgesamt wird Knuddels von 670 ehrenamtlichen Administratoren und Moderatoren unterstützt, welche wiederum durch ein Team von acht festangestellten Mitarbeitern betreut werden. Die ehrenamtlichen Mitglieder werden von Knuddels auf ihre Aufgabe vorbereitet und auch speziell für den Jugendschutz sensibilisiert. Ein Jugendschutz-Team, welches derzeit aus 47 Mitgliedern besteht, überwacht u.a. Chaträume, die von Jugendlichen besonders stark frequentiert werden.

Knuddels hat damit zahlreiche Maßnahmen ergriffen, durch die einerseits verhindert werden soll, dass überhaupt unangemessene Gespräche zuStande kommen. Dazu gehören auch auf das Alter der Mitglieder angepasste Filter-Systeme und der so genannte "Kontaktfilter“, der bei 14-17-jährigen Mitgliedern so eingestellt ist, dass diese nur von Mitgliedern mit ähnlichem Alter angeschrieben werden können.

Darüber hinaus hat Knuddels den Mitgliedern Mittel an die Hand gegeben, mit denen sie sich gegen unangemessene Ansprachen zur Wehr setzen können. Dies, indem sie den Empfang von Nachrichten anderer Mitglieder sperren können und indem sie die Mitglieder auch über das Meldesystem melden können. Wenn wir erfahren, dass ein Mitglied gegen Verhaltensregeln verstößt, wird dieser selbstverständlich gesperrt. Sollte es sogar so sein, dass das Verhalten eines Mitglieds strafbar ist, wird durch uns auch aktiv Strafanzeige erstattet.

Die Tatsache, dass Mitglieder sich bei Knuddels unter Pseudonym anmelden können, dient im Übrigen ebenfalls neben dem Datenschutz auch dem Jugendschutz. Die Mitglieder melden sich – anders als in sozialen Netzwerken – nicht mit ihren realen Daten an. Die Preisgabe der Personalausweisnummer im Internet ist dabei für die Mitglieder eine Hohe Hürde, die die überwiegende Anzahl der Mitglieder schon aus Gründen des Datenschutzes nicht bereit ist zu nehmen. Abgesehen davon, dass auch eine solche Angabe kein umfassender Schutz wäre, da vermeintliche Personalausweisnummer auch im Internet erstellt werden können, würde der weit überwiegende Teil der Mitglieder eine Nutzung bei einem Zwang zur Preisgabe der eignen Personalausweisnummer einstellen.

Darüber hinaus entwickelt Knuddel die Maßnahmen im Jugendschutz kontinuierlich weiter. Die neueste Maßnahme ist eine Pflicht zur Handyverifizierung für Mitglieder, die in der Vergangenheit auf Knuddels negativ aufgefallen sind. Hierzu werden alle, im Rahmen des Datenschutzes, nutzbaren Informationen bei Registrierung mit einer Datenbank im Meldesystem abgeglichen. Gibt es eine Übereinstimmung, dann wird das Mitglied zur Eingabe einer Handynummer aufgefordert. Wurde ein Mitglied mit derselben Handynummer schon einmal gesperrt, ist keine weitere Registrierung möglich. Außerdem wird bei einer Neuregistrierung die Identität nicht aufgrund einer E-Mailadresse nachvollzogen, wie von Ihnen gemutmaßt, sondern eine Überprüfung anhand von IP-Adresse und UID durchgeführt.

Knuddels strebt ein möglichst hohes Schutzniveau an, ist sich aber natürlich aber der Tatsache bewusst, dass ein 100%iger Schutz einer Plattform, die der Kommunikation der Menschen dient, nie erreicht werden kann. Dies ist der Grund, warum kontinuierlich an weiteren Verbesserungen gearbeitet, Anregungen aufgenommen und bestehende Maßnahmen überprüft werden.

Ich hoffe, dass Ihre Fragen damit vollständig beantwortet sind.

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