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Knuddels wehrt sich erfolgreich vor Gericht gegen RTL
Knuddels wehrt sich erfolgreich vor Gericht gegen RTL

RTL, Jugendschutz, Verbesserungen, Falschaussagen, Sicherheit, Angriff, Gericht, Urteil

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Verfasst von Knuddelsteam
Vor über einer Woche aktualisiert

🧑‍⚖️ Einstweilige Verfügung erwirkt - RTL löscht Bericht "Angriff auf unsere Kinder"

Im März und Juli 2021 hatte RTL über das Thema Cybergrooming berichtet. In der Berichtsreihe "Angriff auf unsere Kinder" stand unter anderem unser Netzwerk Knuddels im Fokus. Wir haben die Ausstrahlungen mit unserem Team live mitverfolgt. Wie viele der Zuschauer waren auch wir von den durch Schauspieler durchgeführten Experimenten erschüttert. Uns war klar: Wir müssen verstärkt für die Sicherheit unserer Mitglieder sorgen und den Schutz insbesondere für Minderjährige ausweiten - gleichzeitig jedoch auch die Aussagen von RTL in Bezug auf Knuddels auf richtige und falsche Informationen kontrollieren.

🛡️ Sicherheit steht bei Knuddels an erster Stelle

Die Sicherheit unserer Mitglieder steht und stand für uns immer an erster Stelle. Wir zählen zu den deutschlandweit Ersten, die auf ihrer Plattform ein Jugendschutz-Team, ein Meldesystem und umfangreiche Filter- und Warnsysteme eingeführt haben. Von Beginn an haben wir durch Logfiles sichergestellt, dass im Zweifel Verstöße nachvollzogen und auch strafrechtlich auf unserer Plattform verfolgt werden können.

Es ist uns wichtig, unsere Strukturen stetig zu überprüfen und anzupassen. So ist seit April 2021 beispielsweise eine Anmeldung bei Knuddels für Jugendliche erst ab 16 Jahren gestattet. Auch verfügt Knuddels über zahlreiche Schutzmaßnahmen, die eine Nutzung durch jüngere Minderjährige zuverlässig erkennen und verhindern.

Jedoch fanden, wie viele unserer Sicherheitsstandards und Verhaltensregeln, unsere Schutzmaßnahmen keine Erwähnung in der RTL-Berichterstattung.

🚩 RTL werden hohe Geld- und Gefängnisstrafen angedroht

Während der Ausstrahlung ist auch klar geworden, dass RTL einseitig und undifferenziert über Knuddels berichtet. Unsere Mitglieder, Ehrenamtlichen und unsere gesamte Arbeit wurden nicht nur in ein falsches Licht gerückt, sondern mit unwahren Aussagen in Verbindung gebracht. Deshalb sind wir unmittelbar gerichtlich gegen die Berichterstattung vorgegangen - und das mit großem Erfolg:

Das Landgericht Hamburg hat im Rahmen eines Eilverfahrens entschieden, dass RTL viele Aussagen über Knuddels nicht weiter behaupten darf. Hier findet Ihr die beiden Gerichtsentscheidungen (1. Landgericht Hamburg vom 10.05.21, 2. Landgericht Hamburg vom 21.09.2021), die RTL die Wiederholung der Falschaussagen über Knuddels untersagen. Anderthalb Jahre später haben wir bei der ersten Gerichtsentscheidung den Unterpunkt 1.a.dd. zurückgenommen und 2.b.cc. auf die Aussage der vermeintlichen Pflicht zur eidesstattlichen Erklärung begrenzt, was aber nichts an den vielen anderen Falschaussagen durch RTL ändert. Sollte RTL sich nicht an die Gerichtsentscheidung halten, droht dem Sender ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000€ oder der RTL-Geschäftsführung Ordnungshaft.

RTL hat daraufhin alle Ausstrahlungen aus der Mediathek gelöscht. Gegen die erste Entscheidung hatte RTL zwar Widerspruch eingelegt, das Gericht hat den Widerspruch durch ein Urteil vom 14.01.2022 abgewiesen und Knuddels zu 100% Recht gegeben. Daraufhin legte RTL beim Oberlandesgericht Berufung ein. Nach der o.g. Zurücknahme von 1.a.dd. und Begrenzung 2.b.cc. sind wir sehr zuversichtlich, dass auch das OLG die Verbote als rechtmäßig und richtig erachten wird.


Über die Gerichtsentscheidungen hinaus hat RTL zusätzlich drei Unterlassungserklärungen gegenüber Knuddels abgegeben (1. RTL vom 01.04.2021, 2. und 3. RTL vom 01.06.2021) und die entsprechenden Informationen auch von RTL.de gelöscht. Das bedeutet, dass RTL bestimmte Falschinformationen über unser Netzwerk nicht weiterverbreiten wird.


Mit welchen Falschinformationen RTL versucht hat, ein negatives Bild von Knuddels zu erzeugen, erklären wir Euch im nachfolgenden Beitrag:

🤥 Die Top 7 der RTL-Falschinformationen über Knuddels

Wie gerichtlich nachgewiesen wurde, hat RTL unseriös über Knuddels berichtet. Um Euch zu zeigen, was wirklich hinter den vom Sender verbreiteten Unwahrheiten steckt, stellen wir Euch im Folgenden die Top 7 der von RTL verbreiteten Falschinformationen vor:

1️⃣ Falschinformation: Diese Chats und Videos fanden bei Knuddels statt

In "Angriff auf unsere Kinder" vom 9. März 2021 zeigt RTL bestimmte Chatverläufe und Videochats. Vorher wird über Knuddels gesprochen und unser Logo eingeblendet. Zuschauer gewinnen dadurch den Eindruck, dass die eingeblendeten Chats und Videos auf Knuddels stattgefunden haben. Das ist jedoch nicht der Fall: Viele der im Fernsehbeitrag gezeigten Ausschnitte aus Nachrichtenverläufen und Videos fanden auf anderen Messengern und Plattformen statt. Diese wichtige Information hat RTL verschwiegen. Bei Knuddels sind private Videochats gar nicht möglich. Außerdem hätten unsere Sicherheitsmaßnahmen bei derartigen Texten Alarm geschlagen, denn: Unsere Filter sind für den bestmöglichen Schutz unserer Mitglieder besonders umfangreich und sehr viel strenger als Filter anderer Plattformen.

Diese Falschdarstellungen hat das Gericht RTL unter der Androhung von Strafe untersagt.


2️⃣ Falschinformation: Chatnachricht "Ich bin zwölf"

Zum Hintergrund: Für die Sendung "Angriff auf unsere Kinder" haben sich erwachsene RTL-Schauspieler mit einem Alter von 18 Jahren auf Knuddels registriert und im Flirt-Bereich eingeloggt. Die Schauspieler sollten im Chat-Verlauf vortäuschen, ein minderjähriges Alter zu haben. Mit diesem Vorgehen sollte herausgefunden werden, wie andere Chat-Mitglieder auf den Sachverhalt reagieren und ob Kinder im Fall von "Cybergrooming" auf den Plattformen ausreichend geschützt sind.


Im Beitrag von "RTL-Extra" behauptete RTL, dass die Schauspieler im Experiment den Satz "Ich bin 12" im Chat an andere Mitglieder geschrieben hätten und unsere Sicherheitssysteme nicht eingeschritten hätten. Wir halten das für eine Schutzbehauptung. Tatsächlich ist der angezeigte Satz ein gängiges Beispiel dafür, wann unsere Filter automatisch einschreiten und ein Gespräch beenden. An einer anderen Stelle des Beitrags haben wir entdeckt, wie RTL möglicherweise tatsächlich vorgegangen sein könnte:

Aus dem Ausschnitt des Beitrags wird deutlich, dass hier unsere technischen Jugendschutz-Filter durch eine in mehrfacher Hinsicht veränderte Schreibweise umgangen wurden. Kein echtes, neues Mitglied würde unsere Sicherheitsmaßnahmen auf diese Weise umgehen, denn: dafür wäre konkretes Wissen zur Funktionsweise der automatischen Schutzfilter nötig. In einem Schreiben hatten wir RTL speziell auf die Funktionsweise unserer Filter hingewiesen. Es besteht der Verdacht, dass RTL, in Kenntnis unserer Sicherheitsmaßnahmen, diese ganz gezielt umgangen hat. Das wäre eine gezielte Täuschung des Zuschauers.


3️⃣ Falschinformation: "Knuddels hat bei einer Jugendschutz Meldung nichts unternommen"

Um ein Beispiel zu zeigen, in welchem Knuddels auf Meldungen von Jugendschutz-Verstößen angeblich nicht reagiert, berichtet RTL von einem Fall aus dem Jahr 2018. Darin ging es um einen gerade neu angemeldeten Nutzer, der in einer privaten Nachricht an einen anderen Stammnutzer von Vorhaben schrieb, die klar gegen unsere Richtlinien verstoßen.


Der Stammnutzer meldete die Nachricht umgehend an einen Moderator. Der Moderator leitete den Fall an einen Admin weiter. RTL blendet dann einen internen Kommentar aus unserem Meldesystem ein. Dazu ist im Beitrag zu hören "Diese Meldung ging angeblich durch mehrere Instanzen bis hin zur Chataufsicht. Und die soll dann entschieden haben:"

Daraufhin wird in dem Beitrag gesagt: "Da wurde nichts unternommen.".

Das ist nicht richtig. Der Nutzer ist permanent gesperrt worden. Diese Information verschweigt RTL allerdings.

4️⃣ Falschinformation: RTL hat Knuddels in die Sendung eingeladen

RTL behauptete an mehreren Stellen der Live-Sendung, ein Vertreter von Knuddels wäre eingeladen worden. Tatsächlich wurde zu keinem Zeitpunkt ein Vertreter von Knuddels in die Sendung der "Angriff auf unsere Kinder" eingeladen.
Nachfolgend haben wir transparent einen Überblick zum zeitlichen Ablauf zusammengefasst:

  • Montag, 25. Januar 2021:

    RTL bittet Knuddels schriftlich um Stellungnahme zu verschiedenen Fragen.

  • Freitag, 5. Februar 2021:

    Wir antworten sehr ausführlich auf diese Fragen. RTL stellt dazu weder Rückfragen noch zeigt RTL eine Reaktion darauf.

  • Freitag, 5. März 2021:

    Ohne Vorankündigung steht RTL mit einem Reporter und einem Kameramann vor unserer Bürotür und möchte ein unangekündigtes, spontanes Interview mit der Geschäftsführung. Das ist zu dem Zeitpunkt nicht möglich, weil Corona-bedingt fast alle Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten.

  • Montag, 8. März 2021:

    RTL strahlt die Live Sendung "Angriff auf unsere Kinder" aus und behauptet mehrfach fälschlicherweise, dass wir zu dieser Sendung eingeladen wurden. Es gab weder eine Einladung noch kannten wir Zeitpunkt oder Ort der Sendung.

5️⃣ Falschinformation: Man kann sich als 12-Jährige problemlos bei Knuddels anmelden

Eine Anmeldung bei Knuddels ist seit April 2021 erst ab 16 Jahren (vorher ab 14 Jahren) erlaubt. Bei dem Versuch, sich auf Knuddels mit einem Alter unter 16 Jahren zu registrieren, wird der Anmeldevorgang abgebrochen und die Registrierung für weitere Versuche gesperrt. So hat das Landgericht Hamburg RTL verboten, zu behaupten, man "...kann sich als vermeintlich 12-jährige problemlos anmelden".

Das Durchschnittsalter auf Knuddels beträgt mittlerweile 36 Jahre, über 90% der Mitglieder sind Erwachsene.

6️⃣ Falschinformation: RTL hat mit Mitarbeitern von Knuddels gesprochen

Um die Aussagen in dem Beitrag zu belegen, zeigte RTL Ausschnitte aus Interviews mit zwei angeblichen, ehemaligen Mitarbeitern von Knuddels. Tatsächlich war keine dieser Personen jemals bei Knuddels angestellt. Beide waren ehrenamtliche Admins.

Im Nachgang äußerte sich eine der von RTL interviewten Personen folgendermaßen:

"RTL hat leider wenig bis gar nichts von meinen Aussagen, die ich getätigt habe, übernommen, obwohl RTL mich 30 Minuten lang interviewt hat. (...) Ich wollte lediglich mit dem Interview das Gegenteil von dem beweisen, was RTL gezeigt hat."

Auch die zweite Person hat im Nachgang ihre Aussagen relativiert:

"Im RTL Interview habe ich zu keinem Zeitpunkt gesagt, das ich ein Mitarbeiter von der Knuddels GmbH bin."

7️⃣ Falschinformation: Eidesstattliche Versicherung beim Melden

Die von RTL in die Sendung eingeladene Expertin sagte in Bezug auf das Melden bei Knuddels Folgendes:

"Und dann musste ich eidesstattlich erklären, dass ich die Wahrheit sage.".

Unser Meldesystem ist sehr einfach zu finden und zu bedienen. Jedes Mitglied kann darüber jeden Inhalt melden. Die Meldungen werden von uns zeitnah überprüft. Eine eidesstattliche Versicherung abzugeben war nie nötig.

Außerdem hat die Expertin eidesstattlich ausgesagt, dass ihre Beobachtungen aus dem Jahr 2014 stammen. RTL greift 2021 in der Sendung auf eine Expertin zurück, die ihre Aussagen auf einen sieben Jahre zurückliegenden Test von Knuddels stützt. Wir empfinden dies als höchst unprofessionell.

Das waren die Top 7 der RTL-Falschaussagen. Weitere nachweisliche Falschaussagen findet ihr zum Beispiel in den drei Unterlassungserklärungen, die RTL gegenüber Knuddels abgegeben hat, (1. RTL vom 01.04.2021, 2. und 3. RTL vom 01.06.2021).


👉 Unser Fazit

RTL hat in "Angriff auf unsere Kinder" viele nachgewiesene Falschinformationen über Knuddels verbreitet und damit ein negatives Bild unserer Chatcommunity, unserer Mitglieder und unseres Teams gezeichnet. Wäre es dem Sender um tatsächliche Aufklärung gegangen, hätte RTL seriös berichten und bei der Wahrheit bleiben können, denn: Das eigentliche Thema des Beitrags ist sehr wichtig! Kinder und Jugendliche sollten sich sicher im Netz bewegen können. Leider setzt der RTL-Beitrag dafür an der falschen Stelle an.

Selbstverständlich gibt es auch berechtigte Kritik an Knuddels, die wir uns zu Herzen nehmen und aus der wir Verbesserungen für die Sicherheit abgeleitet und umgesetzt haben. Unsere wichtigste Verantwortung bei Knuddels bleibt der Schutz unserer Mitglieder. Deshalb werden wir auch weiterhin durch regelmäßige Verbesserungen unsere Community noch sicherer machen.

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